Parodontitis

Parodontitisbehandlung: Eine neue Chance

Wußten Sie...

  • ...dass bei Erwachsenen mehr Zähne durch Parodontose als durch Karies verloren gehen?
  • ...dass in der Schwangerschaft das Risiko einer Frühgeburt 7 Mal höher ist, wenn die Mutter an einer Parodontitis leidet.
  • ...dass das Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, bei Patienten mit Parodontitis erheblich höher ist, als bei Patienten ohne Zahnfleischprobleme?
  • ...dass Patienten mit Parodontitis deutlich häufiger an Rheuma leiden, als zahngesunde Patienten?
  • ...dass Parodontose vermeidbar und in den meisten Fällen auch heilbar ist?

 

Parodontitis (wird im Volksmund Parodontose genannt)

ist eine bakterielle Entzündung des Zahnfleisches, die sich nach und nach immer tiefer in den Knochen "frisst". Normalerweise beginnt die Krankheit damit, dass auf den Zähnen Zahnbelag entsteht, der nicht vollständig entfernt wird. Er besteht aus einer klebrigen Grundsubstanz und ist massiv mit Bakterien angereichert. Diese Substanz wird in der Fachsprache Plaque genannt. Wird diese nicht regelmäßig gründlich entfernt, verkalkt sie. Das nennt man dann Zahnstein. Dies ist die Basis einer Parodontitis, da aus der Plaque und dem Zahnstein heraus die Bakterien unter das Zahnfleisch wandern und diese und den darunter liegenden Knochen angreifen.Die Warscheinlichkeit, an einer Parodontitis zu erkranken ist idividuell sehr unterschiedlich.
Eine gewissenhafte Mundhygiene ist aber in den meisten Fällen ein guter Schutz vor dieser Erkrankung.

Entstehung und Stadien der Parodontitis

  1. Gesundes Zahnfleisch
    Das Zahnfleisch umschließt den Zahn ganz eng,- wie eine Dichtung - und bewiwrkt so, daß keine Keime in den Spalt, der sich zwischen Zahnwurzel und Knochen befindet, eindringen
    können. In dem o.g. Spalt befinden sich Fasern, die ganz straff vom Knochenfach zum Zahn ziehen und diesen in Ihrer Position halten. Die Parodontose-Meßsonde kann am Zahnhals nicht tiefer als 0 - 1 mm in die Tiefe eindringen.

  2. Oberflächliche Zahnfleischentzündung (Gingivitis)
    Durch Beläge, die über eine längere Zeit am Zahnhals haften, können die darin enthaltenen Bakterien durch entsprechende Giftstoffe das Zahnfleisch so stark schwächen, daß der
    Abdichtungseffekt verloren geht. Keime und Schadstoffe können jetzt auch in tiefere Regionen eindringen. Der Zahnhalteapparat und der Knochen sind noch nicht oder nur gering geschädigt.
    Mit der Meßsonde kann man ohne Widerstand bis 3mm unter´s Zahnfleisch eindringen. Der Patient merkt evtl. daß das Zahnfleisch öfters gereizt ist und leicht blutet. Dies ist
    ein Alarmsignal, die Munhygiene unbedingt zu intensivieren. Bringt dies keinen Erfolg, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen um zu klären, ob die Entzündung evtl. schon so tiefgreifend ist, daß allein gute Hygiene keine Besserung mehr bringen kann oder ob wir Ihnen mit einer professionellen Zahnreinigung helfen können, Ihre Beschwerden loszuwerden.

  3. Taschenentzündung (Parodontitis)
    Wenn die Bakterien lange genug ihre schädigenden Einflüsse auf das Zahnfleisch ausgeübt haben, wird dieses immer schlaffer, so daß Speisereste immer leichter in die Tiefe gelangen können. Es besteht jetzt eine offene Verbindung zwischen der Mundhöhle
    und dem schützenswerten Zahnhalteapparat (der unter dem Zahnfleisch liegt). Dadurch kann sich nun auch Zahnstein unterhalb des Zahnfleisches bilden. Dieser drückt das Zahnfleisch
    weiter zur Seite, es entsteht zunächst eine Zahnfleischtasche. Diese wandelt sich aber sehr rasch in eine Knochentasche um, da Sie nun nichts mehr tun können, um die giftproduzierenden Bakterien aus der Tiefe zu entfernen - sie sitzen zu tief. Als Folge
    erschlaffen zunächst die Fasern, die den Zahn im Knochen festhalten. Dann wird auch der Knochen angegriffen und nach und nach das Fundament des Zahnes so weit zerstört, daß dieser sich lockert und im Endstadium sogar einfach ausfällt!

Woran kann man eine Parodontitis erkennen?

  • Zahnfleischbluten
  • gerötetes Zahnfleisch
  • Mundgeruch, der sich nicht durch andere Störungen erklären läßt
  • schlechter Geschmack
  • Veränderung der Zahnstellung (die Zähne "werden länger" oder verändern Ihre Stellung)
  • auch grobe Speisereste lassen sich nicht oder nur schwer entfernen
  • Zahnlockerung

Beim Auftreten der o.g. Symptome sollten Sie unbedingt Ihren Zahnarzt aufsuchen!

Was kann man gegen Parodontitis tun?

Um der Parodontitis vorzubeugen,ist eine gute Mundhygiene der beste Schutz. Es gibt aber immer wieder Situationen, in denen Sie allein nicht in der Lage sein werden, alle Ecken perfekt sauber zu bekommen. Da kann Ihnen eine Prophylaxeherferin oder Dentalhygienikerin mit einer auf Ihre speziellen Probleme abgestimmte Säuberung der schlecht zugänglichen Bereiche helfen, die Ausbreitung der Bakterien einzudämmen.
Wenn auch dies nicht mehr ausreicht, muß der Zahnarzt eingreifen! - Es wird zunächst eine umfassende Befundaufnahme durchgeführt, um zu sehen, wo Ihre Problemstellen sind, und wie
stark der Knochen durch die Giftstoffe angegriffen wurde. Dann wird ein auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmter Behandlungsplan erstellt und bei der Krankenkasse zur Bewilligung eingereicht. Danach beginnt die eigentliche Parodontalbehandlung.
Dabei werden zunächst alle zu behandelnden Stellen betäubt und dann alle Ablagerungen, die sich unter dem Zahnfleisch gebildet haben, entfernt und die Taschen gründlich gespült. Die Anwendung eines Laser kann für die Heilung sehr nützlich sein, da dieser die Taschen mit Licht "sterilisiert"; - die unerwünschten Bakterien werden abgetötet.
Nach Abschluß der Behandlung durch ihren Zahnarzt ist es für den Erfolg der Therapie unbedingt wichtig, daß Sie auch weiterhin eine optimale Mundhygiene betreiben!

Welche Vorteile bietet der Einsatz eines Lasers bei der Parodontaltherapie?

  1. Der Laser produziert mit seinem superhellen Lichtstrahl an der Stelle, wo er auf das Gewebe auftrifft, eine punktuelle Hitze. Trifft der Laserstrahl auf Zahnstein, verdampft das darin befindliche Wasser. Der unter dem Zahnfleisch liegende Zahnstein wird ausgetrocknet.
    Dadurch läßt er sich viel leichter entfernen. Der Zahnarzt kann dadurch schonender arbeiten die störenden Beläge werden viel vollständiger entfernt.

  2. Die Mediziner unterscheiden ganz grob zwei sehr unterschiedliche Gruppen von Bakterien.
    Die erste Gruppe lebt gerne oben auf der Haut und benötigt zum Leben Sauerstoff. Diese Bakterien sind i.d.R. recht gut zu beherrschen, da sie um "atmen" zu können, ohne eine
    Schutzhülle ausgestattet sind. Die zweite Gruppe macht den Medizinern immer wieder Probleme!
    Es handelt sich um Bakterien, die in sauerstofffreiem Millieu leben und z.T. mit sehr dicken und unzerstörbaren Kapseln umgeben sind. Diese Bakterien kann man erst beeinträchtigen,
    wenn die Kapsel aufgebrochen ist. Dazu benötigt man normalerweise ziemlich starke Desinfektionsmittel. Wenn man diese nicht einsetzen will, hilft der Laser.

  3. Wenn bei Ihnen eine Parodontalbehandlung durchgeführt werden soll, ist i.d.R. der Knochen angegriffen und hat sich durch die schädigenden Einflüsse der Bakterien schon zurückgebildet.
    Das Ziel der Parodontalbehandlung ist aber nicht nur, den zerstörerischen Prozeß aufzuhalten, sondern möglichst wieder eine Verbesserung des Zahn-Fundamentes zu erreichen. - Wer schon mal einen Knochenbruch hatte, weiß, daß man i.d.R. 6 Wochen Gips tragen muß, bis der Defekt ausreichend verheilt ist. In dieser Zeit sind die beim Unfall gleichzeitig mit entstandenen Hautwunden längst verheilt. - Das Prinzip, daß Knochen zur Ausheilung mehr Zeit benötigt, als Haut und Bindegewebe, gilt auch beim Zahn. Wenn man aber möchte, daß am Zahn der Knochen auch wieder ausheilt und der Defekt nicht nur mit Weichgewebe aufgefüllt wird, kann man sich mit einem Kunstgriff helfen. Wenn man ca. 5 - 7 Tage nach der Parodontalbehandlung nochmals oberflächlich mit dem Laser die Taschen nachbearbeitet, zerstört man dadurch die neu gebildete Haut wieder (dies geht fast völlig schmerzfrei auch ohne Betäubung). Nun erhält der Knochen einen kleinen Vorsprung in der Heilung. Das ist wie beim "Mensch ärgere Dich nicht". Während die tiefen Bereiche nicht mehr mit dem Laser bearbeitet werden, wird die oberflächliche Haut noch einmal zerstört und muß wieder bei "Null" anfangen zu heilen. Dadurch ist eine günstigere Knochenregeneration möglich. Weiterhin hat die Nachbehandlung mit Laser den positiven Effekt, daß Bakterien, die sich im frischen Wundbereich wieder ansiedeln wollen, nochmal zerstört werden. So bestehen optimale Voraussetzungen, um nach der Behandlung einen deutlich gestärkten Zahnhalteapparat zu erhalten.

Rauchen

Rauchen schwächt das Immunsystem des Körpers. Dies führt dazu, daß Raucher viel häufiger und schlimmer von der Parodontose betroffen sind. Da durch das Rauchen insbesondere die kleinsten Gefäße des Körpers frühzeitig verstopfen, ist das Zahnfleisch nicht mehr so gut durchblutet und sieht grau aus. Durch die mangelnde Durchblutung können auch keine Abwehrzellen mehr im Bereich des Zahnhalses dafür sorgen, daß Keime frühzeitig abgewehrt werden. Dadurch ist ein viel stärkerer Bakterieneinfall möglich. Da das Zahnfleisch schlecht durchblutet ist, entsteht hier meist auch keine Blutung. Der durch die Bakterien hervorgerufene typische Geruch und Geschmack wird durch das Nikotin überdeckt - die Parodontitis wird dann meist erst spät entdeckt, da die ersten Warnsymptome fehlen. Auch der Erfolg der Behandlung ist bei starken Rauchern deutlich geringer, da die Heilung schlechter abläuft.... Deshalb ist beim Raucher die Mundhygiene noch viel wichtiger als beim Nichtraucher!

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